Woher kommt das Mosaik-Handwerk?
Mosaik ist ein altes Kunsthandwerk. Frühformen entstanden im 4. Jahrtausend v. Chr. in Mesopotamien, wo mit glasierten Ziegeln und Tonstiften Mauerwerk verkleidet wurde, um es witterungsbeständiger und stabiler zu machen. In Vorderasien wurden im 1. Jahrtausend v. Chr. Fussböden mit Kieselsteinen hergestellt. Die Griechen nahmen diese Arbeit im 3. Jahrhundert v. Chr. auf und verfeinerten diese Mosaikart neben Kieselsteinen noch mit der Verwendung von zugeschnittenen Steinen. Weit über den ganzen Mittelmeerraum hinaus machten die Römer im 2. Jahrhundert v. Chr. das Tessera-Mosaik (Steinchen-Mosaik) bekannt. Verschiedene römische Fussböden in ganz Europa aber auch Grotten und Nymphäen in Pompeij, die mit Mosaiksteinen aus Glas, Stein und Muscheln verziert sind, sind Zeitzeugen.
Seine Hochblüte erlebt das Mosaik in der frühchristlichen und byzantinischen Kunst. Für diese Epoche sind vor allem die byzantinischen Mosaike in Ravenna und Sizilien bekannt, für welche speziell Glas- und Goldsteinchen (Smalten) hergestellt wurden und das Innere der Gebäude in einer unvergänglichen Farbigkeit zum Strahlen brachten.
Im 17. Jahrhundert bekam das Mosaik eine neue Aufgabe, aufgrund seiner Beständigkeit und Unvergänglichkeit. Meisterwerke der Malerei, die der Nachwelt erhalten bleiben sollten, wurden fortan durch Mosaike umgesetzt; z.B. wurden die Malereien im Petersdom in Rom durch Mosaike ersetzt. Das 19. Jahrhundert war eine Wiederbelebung des alten Mosaik-Kunsthandwerkes und es entstanden eigenständigere Formen. So wurden z.B. im Stil der Nazarener Kirchenfassaden mit Mosaiken verschönert und auch der Jugendstil um die Jahrhundertwende nutzte die dekorative Erscheinung verspielter Mosaike.
Seit dem 20. Jahrhundert ist das Mosaik -wie die Kunst- frei von Gestaltungsregeln und Materialien, was zeitgenössische Künstler wie Gaudi, Hundertwasser, Niki de St. Phalle oder Bruno Weber in ihren Werken zeigen.